Positive Zwischenbilanz zu Wirtschaft integriert auf dem ersten Regionalforum in Nordhessen

DSC 0052Kassel | Seit über einem Jahr ermöglicht das Landesprojekt Wirtschaft integriert jungen Geflüchteten, Zugewanderten und Migranten eine durchgehende Förderkette von der Berufsorientierung über die Einstiegsqualifizierung bis zum Ausbildungsabschluss. Zeit für eine erste Zwischenbilanz und einen intensiven Austausch mit den regionalen Netzwerkpartnern auf dem ersten von insgesamt drei Regionalforen. In den Räumlichkeiten der BZ Bildungszentrum Kassel GmbH trafen sich zu diesem Anlass am 17.05.2017 Institutionen und Akteure aus ganz Nordhessen, die sich für die berufliche Integration von jungen Flüchtlingen und Menschen mit Sprachförderbedarf engagieren sowie Unternehmen, die sich für die Ausbildung von Zugewanderten interessieren oder bereits damit begonnen haben. „Wirtschaft integriert lebt von einem großen Netzwerk, das sich über ganz Hessen verteilt. Die Bandbreite der Netzwerkpartner und Unterstützer ist vielfältig, wie wir heute sehr gut sehen können. Die Arbeit, die jede und jeder von Ihnen gemeinsam in diesem Netzwerk leistet, trägt entscheidend zum Erfolg von Wirtschaft integriert bei“, so Gudrun Reinhart, die zuständige Referentin für Berufliche Bildung vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung am Mittwoch in Kassel. Überdies betonte sie die Relevanz der drei Netzwerktreffen für die weitere Zusammenarbeit im Projekt: „Die Foren sind ein wichtiger Treffpunkt für die Netzwerkpartner des Projekts für die Weiterentwicklung von Wirtschaft integriert und bieten Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch, zur Reflexion und zur Erweiterung der regionalen Netzwerke.“

Über 1000 junge Menschen konnten bereits an Wirtschaft integriert teilnehmen und befinden sich nach erfolgreich absolvierter Berufsorientierung in einer für sie passenden Einstiegsqualifizierung oder schon in Ausbildung. „Aktuell laufen in Nordhessen drei Berufsorientierungen an den Standorten Eschwege, Frankenberg und Kassel. Bis Frühjahr 2018 sind noch 18 weitere Berufsorientierungen allein in den nordhessischen Standorten geplant“, berichtet Felicia Westermann, Regionalkoordinatorin im Projekt Wirtschaft integriert. Außerdem würden in den nächsten Wochen und Monaten die Teilnehmenden der Einstiegsqualifizierung ihre Langzeitpraktika beenden; viele von ihnen würden von den Unternehmen direkt in ein Ausbildungsverhältnis übernommen. Die regionalen Betriebe haben eine besondere Bedeutung als Chancengeber für die Neuankömmlinge. „Es ist sehr erfreulich, dass so viele Betriebe aus der Region bereit sind, einen Beitrag zur beruflichen und sozialen Integration dieser jungen Menschen zu leisten“, hob Frau Westermann am Vormittag hervor.

Auch Jürgen Müller, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Kassel, hob in seinem Grußwort die Bedeutung der Betriebe und Netzwerkpartner für den Projekterfolg hervor:  „Arbeit und Ausbildung sind wichtige Voraussetzungen für die berufliche und soziale Integration in unserem Land. Ich freue mich außerordentlich, dass bei dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe alle Akteure so tatkräftig zusammenarbeiten“, so Jürgen Müller. „Das Handwerk versteht sich nicht nur als Ausbildungsmotor der Wirtschaft. Auch die Integration von jungen Geflüchteten und Zugewanderten ist für das Handwerk Verpflichtung und Chance.“

Wie die erfolgreiche berufliche Integration von Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund gelingen kann, erfuhren die Forumsteilnehmer u. a. in einer Interviewrunde von Julia Engelbrecht [Agentur für Arbeit Kassel] und Meik Schneider [Tischlerei Friedhelm Schlaf, Oberweser]. Ein Filmclip über das Projekt, der erstmals gezeigt wurde, ermöglichte den Anwesenden Einblicke in die verschiedenen Projektphasen und besonderen Schwerpunkte von Wirtschaft integriert.

Am Nachmittag wurde in Workshops lebhaft über die Weiterentwicklung der Zusammenarbeit im zweiten Projektjahr diskutiert, unterstützt von Impulsbeiträgen von Akteuren aus Nordhessen. „Der heutige Austausch brachte wertvolle Ideen und Anregungen und das Interesse an Wirtschaft integriert ist nach wie vor sehr hoch“, hält Nicole Hannemann, Referatsleiterin für berufliche Bildung im Hessischen Wirtschaftsministerium, zum Abschluss des Regionalforums fest. „Insgesamt war das erste Wirtschaft integriert-Regionalforum in Kassel ein voller Erfolg. Wir erreichen die Zielgruppe dank des Engagements aller am Projekt Beteiligten und geben den teilnehmenden jungen Menschen eine echte Perspektive.“

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