Erfolgreiche Fortbildungsreihe im Rahmen von Wirtschaft integriert

Bad Nauheim | Im Rahmen von Wirtschaft integriert wurde eine vierteilige Fortbildungsreihe initiiert. Sowohl das BWHW als auch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung legen im Sinne der Qualitätssicherung großen Wert auf die Weiterbildung der eingesetzten Mitarbeitenden. Die erste Veranstaltung fand zum Thema Berufsbezogene Sprachförderung für Deutschlehrkräfte statt. Die zweite Fortbildung wurde zum Thema Kompetenzfeststellung für Migrantinnen und Migranten durchgeführt, darauf folgte die Behandlung des Themas Wertevermittlung und im Sommer wird es noch ein Angebot speziell für Ausbilder/-innen geben. Alle vier Inhalte bilden zentrale Elemente im Rahmen von Wirtschaft integriert.

Da im Projekt Wirtschaft integriert eine Vielzahl von Deutschlehrkräften tätig sind, wurde im November letzten Jahres gemeinsam mit der BWHW-Forschungsstelle eine erste Fortbildung für Projektmitarbeiter/-innen zum Thema Berufsbezogene Sprachförderung durchgeführt. Als Referentin konnte Dr. Terrasi-Haufe [Münchner Institut für Deutsch als Fremdsprache] gewonnen werden, die einen Impulsvortrag zur Bedeutung handlungsbasierter Methoden in der berufsbezogenen Sprachförderung hielt, anschließend gemeinsam mit den Teilnehmenden diskutierte und deren Fragen beantwortete. Am Nachmittag fand ein Austausch zu Materialien und Best-Practice-Ansätzen in der Gruppe statt. 

In der Anfang Februar durchgeführten Fortbildung zum Thema Kompetenzfeststellung wurde deutlich, dass gerade die Sichtbarmachung von informell erworbenen Kompetenzen besondere Herangehensweisen erfordert. Aus diesem Grund haben die Bertelsmann Stiftung und die Träger der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer so genannte Kompetenzkarten entwickelt. Sie enthalten sowohl mehrsprachige als auch visuelle Elemente und können flexibel eingesetzt werden. Herr Dr. Noack [Bertelsmann Stiftung] und Frau López [Arbeiterwohlfahrt Landesverband Schleswig-Holstein e. V.] starteten am Vormittag mit einem interessanten Vortrag über die in Deutschland noch ausbaufähigen Verfahren zur Kompetenzanerkennung. Daran anschließend stellten sie ihr mitgebrachtes Instrument vor und veranschaulichten ihre Erläuterungen durch praktische Übungen und Diskussionsrunden. Am Nachmittag hatten die Fortbildungsteilnehmenden dann ausreichend Zeit, sich über ihre Erfahrungen zu Methoden und Übungen zur Kompetenzfeststellung auszutauschen.

Im März wurde die Fortbildungsreihe mit einer Veranstaltung zur Wertevermittlung fortgesetzt. Als Referent konnte Herr Charchira [Universität Osnabrück, Institut für islamische Theologie] gewonnen werden, der einen interessanten Input zu Werten in Deutschland und Migration im Wandel hielt und anschließend Fragen der Anwesenden beantwortete. Werte seien ein „innerer Kompass zwischen Herz und Verstand“ und könnten nicht vermittelt werden, sondern müssten auf einer Beziehungsbasis gemeinsam entwickelt und ausgehandelt werden, so Herr Charchira. Des Weiteren brachte er Fallbeispiele ein, die in Gruppen bearbeitet und anschließend angeregt diskutiert wurden, sodass die Teilnehmenden am Ende des Tages viele hilfreiche Praxistipps mit nach Hause nehmen konnten.

Anfang Juli folgt eine Fortbildung für Ausbilder/-innen der in das Projekt Wirtschaft integriert eingebundenen Bildungseinrichtungen, vorrangig des Handwerks. Am Vormittag wird es einen fachlichen Input eines/einer externen Referierenden aus dem Themenbereich Interkulturelle Kommunikation/kultursensibles Handeln geben. Am Nachmittag können sich die Teilnehmenden im Rahmen von Workshops zu Herausforderungen und Erfahrungen mit der Zielgruppe austauschen. Ein Titel für die Veranstaltung steht noch nicht fest. Der konkrete Termin ist der 06.07.2017.

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