Positive Zwischenbilanz zu Wirtschaft integriert auf drei Regionalforen

Seit über einem Jahr ermöglicht das Landesprojekt Wirtschaft integriert jungen Geflüchteten, Zugewanderten und Migranten eine durchgehende Förderkette von der Berufsorientierung über die Einstiegsqualifizierung bis zum Ausbildungsabschluss. Im Rahmen von drei Regionalforen wurde nun eine Zwischenbilanz gezogen und in den intensiven Austausch mit den regionalen Netzwerkpartnern getreten. Am 17.05.2017 kamen Institutionen und Akteure aus ganz Nordhessen im BZ Bildungszentrum Kassel zusammen, das Regionalforum Mittelhessen fand am 29.06. im BTZ Lahn-Dill in Wetzlar statt und die Akteure des Rhein-Main-Gebietes/Südhessen trafen sich am 04.07. in den Räumlichkeiten der IHK in Frankfurt am Main. Insgesamt besuchten über 260 Personen die Regionalforen.

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Dr. Martin Pott, HWK Wiesbaden/HHT

Wirtschaft integriert lebt von einem großen Netzwerk, das sich über ganz Hessen verteilt. Die Bandbreite der Netzwerkpartner und Unterstützer ist vielfältig, wie wir bei den Regionalforen gut sehen konnten. Die Arbeit, die alle gemeinsam in diesem Netzwerk leisten, trägt entscheidend zum Erfolg von Wirtschaft integriert bei“, so Gudrun Reinhart, die zuständige Referentin für Berufliche Bildung vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung. Überdies betonte sie die Relevanz der drei Regionalforen für die weitere Zusammenarbeit im Projekt: „Die Foren waren ein wichtiger Treffpunkt für die Netzwerkpartner des Projekts, für die Weiterentwicklung von Wirtschaft integriert und boten Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch, zur Reflexion und zur Erweiterung der regionalen Netzwerke.“

Über 1000 junge Menschen konnten bereits an Wirtschaft integriert teilnehmen und befinden sich nach erfolgreich absolvierter Berufsorientierung in einer für sie passenden Einstiegsqualifizierung oder schon in Ausbildung. Aktuell laufen hessenweit 15 Berufsorientierungen an unterschiedlichen Standorten, bis Frühjahr 2018 sind noch 37 weitere Berufsorientierungen geplant. In den kommenden Wochen und Monaten werden die Teilnehmenden der Einstiegsqualifizierung ihre Langzeitpraktika beenden, viele von ihnen werden von den Unternehmen direkt in ein Ausbildungsverhältnis übernommen. Die regionalen Betriebe haben eine besondere Bedeutung als Chancengeber für die Neuankömmlinge. „Es ist sehr erfreulich, dass so viele Betriebe in Hessen bereit sind, einen Beitrag zur beruflichen und sozialen Integration dieser jungen Menschen zu leisten“, hob Kai Weber, Projektleiter von Wirtschaft integriert, beim letzten Regionalforum in Frankfurt hervor.

Auch Dr. Martin Pott, stellvertretener Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Wiesbaden, betonte bei seinem Grußwort in Wetzlar die Bedeutung der Betriebe und Netzwerkpartner für den Projekterfolg:  „Arbeit und Ausbildung sind wichtige Voraussetzungen für die berufliche und soziale Integration in unserem Land. Ich freue mich außerordentlich, dass bei dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe alle Akteure so tatkräftig zusammenarbeiten. Das Handwerk versteht sich nicht nur als Ausbildungsmotor der Wirtschaft. Auch die Integration von jungen Geflüchteten und Zugewanderten ist für das Handwerk Verpflichtung und Chance.“

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Dogan Yilmaz, BWHW

Der Ablauf der drei Regionalforen gestaltete sich jeweils ähnlich. Zunächst blickten das HMWEVL und die regionale Projektkoordination jeweils auf das erste Projektjahr zurück und präsentierten den Forumsteilnehmenden Fakten und Zahlen. In anschließenden Interviewrunden berichteten u. a. Personen mit Flucht- oder Migrationshintergrund und engagierte Arbeitgeber von erfolgreichen Wegen der beruflichen Integration in Deutschland. Die Vorführung eines Filmclips über das Projekt, welcher zu Beginn des Jahres produziert wurde, ermöglichte den Anwesenden Einblicke in die verschiedenen Projektphasen und die besonderen Schwerpunkte von Wirtschaft integriert. Nachmittags wurde in Workshops jeweils lebhaft über die Weiterentwicklung der Zusammenarbeit im zweiten Projektjahr sowie zielgruppenspezifische und regionale Herausforderungen diskutiert, unterstützt von Impulsbeiträgen von Akteuren der regionalen Netzwerke.

„Der Austausch bei den Regionalforen brachte wertvolle Ideen und Anregungen und das Interesse an Wirtschaft integriert ist nach wie vor sehr hoch“, hält Nicole Hannemann, Referatsleiterin für berufliche Bildung im Hessischen Wirtschaftsministerium, zum Abschluss des letzten Regionalforums fest. „Mit Wirtschaft integriert sind wir auf dem richtigen Weg, haben erste Etappenziele erreicht. Nun gilt es, Ausdauer zu bewahren und die gewonnenen Erfahrungen in die Weiterentwicklung des Projektes einfließen zu lassen.“ 

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Steffen Uhde, Anne Reinmöller, Kai Weber und Anja Dörr vom BWHW; Gudrun Reinhart, HMWEVL

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