Berufe erleben, Zukunft entdecken

In der BOplus gehören Praxisphasen fest zum Programm – und das hessenweit. Insgesamt 22 Berufsbildungseinrichtungen öffnen dazu ihre Werkstätten für die BO-Teilnehmenden im Projekt Wirtschaft integriert. Über mehrere Wochen lernen sie verschiedene Berufsfelder kennen, erhalten Unterstützung bei der Berufswahlentscheidung und sammeln erste Erfahrungen im Arbeitsalltag. Viele entdecken hier ihre Stärken – und auch ihren zukünftigen Beruf.

Die Praxisphasen bringen die Teilnehmenden raus aus dem Unterrichtsraum und hinein in die Werkstätten der kooperierenden Einrichtung. Dort erleben sie, wie Arbeitsprozesse tatsächlich ablaufen und welche Anforderungen verschiedene Berufsfelder stellen. Hessenweit profitieren sie dabei von einem breiten Angebot: Bau und Metall, Verkauf und Gastronomie, Holzbearbeitung, Friseurhandwerk und viele weitere Bereiche. Unter Anleitung erfahrener Ausbilderinnen und Ausbilder setzen sie Werkzeuge und Materialien ein, bedienen Maschinen und stellen eigene kleine Werkstücke her.

Welche Bedeutung diese Praxisphasen für das Handwerk, die Bildungseinrichtungen und die Ausbilderinnen und Ausbilder haben, zeigen drei Stimmen aus dem Netzwerk:

Andreas Haberl, Geschäftsführer bei der Handwerkskammer Wiesbaden

"Das Handwerk begrüßt das Programm Wirtschaft integriert, weil es jungen Menschen u.a. mit Sprachförderbedarf gezielt den Zugang zu einer qualifizierten Ausbildung ermöglicht. Gerade in unseren Handwerksbetrieben ist der Bedarf an engagierten Nachwuchskräften groß – durch diese Maßnahme werden Talente gefördert und z.B. durch BOplus gezielt auf das Berufsleben vorbereitet. Die intensive Unterstützung, insbesondere durch Sprachförderung und Begleitung in Richtung Ausbildungsalltag, erhöht die Erfolgschancen, eine Ausbildungsstelle zu bekommen. Unsere Betriebe profitieren, weil sie neue Nachwuchskräfte erhalten und damit langfristig ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit stärken können. Wirtschaft integriert ist ein Gewinn für alle: Es sichert Fachkräfte, fördert Integration und stärkt das Handwerk in Hessen. Deshalb unterstützen unsere Berufbildungs- und Technologiezentren das Projekt mit Überzeugung.

Anne Küffner, Geschäftsführende Vorständin Werkhof e.V.

"In der Zusammenarbeit mit Wirtschaft integriert liegt unser Schwerpunkt darauf, jungen Menschen praxisnahe Erprobungsmöglichkeiten zu eröffnen. Im Werkhof e.V. können sie in einem geschützten Rahmen ganz konkret erleben, wie sich Arbeit im Handwerk anfühlt, unterschiedliche Tätigkeiten ausprobieren und eigene Stärken entdecken. Diese Erfahrungen sind wichtig, um Sicherheit in der Berufswahl zu gewinnen und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln. Wir schätzen an der Kooperation besonders, dass die Jugendlichen individuell begleitet werden und dadurch eine Verbindung von praktischer Erprobung und persönlicher Orientierung entsteht. So wird ein Weg bereitet, der viele Türen in Ausbildung und Zukunft öffnet.“

Hans Jürgen Stahl, Ausbilder im BTZ Wetzlar

„An der Zusammenarbeit mit Wirtschaft integriert schätze ich besonders den offenen und vertrauensvollen Austausch zwischen den Ausbilderinnen und Ausbildern des BTZ und den Projektmitarbeitenden. Gemeinsam gelingt es uns, junge Menschen individuell zu begleiten, ihre Stärken zu erkennen und ihnen Schritt für Schritt Sicherheit im beruflichen Alltag zu geben. Besonders bewegend ist es, mitzuerleben, wie aus anfänglicher Unsicherheit Motivation und Stolz werden. Wenn Teilnehmende erkennen, dass sie mit Fleiß und Durchhaltevermögen wirklich etwas erreichen können, ist das für uns alle der schönste Erfolg.“

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