Guter Start – gelungene Begleitung in der ABplus

Für alle jungen Menschen ist der Start in die Ausbildung ein großer Schritt. Für viele Teilnehmende des Projekts Wirtschaft integriert ist er jedoch mit besonderen Herausforderungen verbunden. Sprachliche Hürden, Unsicherheiten im Betrieb oder unausgesprochene Erwartungen können den Einstieg erschweren. Genau hier setzt das Projekt an. Mit individueller Begleitung unterstützen die pädagogischen Mitarbeitenden sowohl die Auszubildenden als auch die Betriebe beim Ausbildungsstart.

„Was das Projekt Wirtschaft integriert besonders macht, ist die enge Begleitung – sowohl der Teilnehmenden als auch der Betriebe. Wir stehen zwischen beiden Seiten, vermitteln, erklären, moderieren Erwartungen und bauen Vertrauen auf“, berichtet Fatbardh Ferati, Mitarbeiter im Landesprojekt am Standort Kassel.

Bereits in den Projektbausteinen BOplus und EQplus trainieren die Teilnehmenden berufliche Schlüsselkompetenzen. „Diese Vorbereitung schafft eine wichtige Basis – aber mindestens genauso entscheidend ist die Begleitung in den ersten Wochen im Betrieb“, erklärt Ferati. Viele Auszubildende hätten zunächst Hemmungen, Fragen direkt im Unternehmen zu stellen. Die Mitarbeitenden des Projekts sind deshalb wichtige Ansprechpersonen, die zuhören, unterstützen und kleine Irritationen abfangen, bevor diese zu großen Problemen werden.

Ein Schlüsselfaktor für einen gelungenen Start sei laut Ferati das Betriebsklima: „Viele unserer Teilnehmenden haben noch nie in einem deutschen Unternehmen gearbeitet. Sie brauchen deshalb eine Umgebung, in der Fehler als Lernschritte verstanden werden und in der sie sich nicht ständig beweisen müssen.“ Entscheidend sei, dass sich Betriebe wirklich auf ihre Auszubildenden einlassen und aktiv Interesse an ihrer Entwicklung zeigen.

Herausforderungen zum Ausbildungsbeginn gibt es dennoch. Vor allem die Kommunikation – vom Verstehen der Fachsprache bis zur Alltagssprache – kann Probleme bereiten. Auch unterschiedliche Erwartungen von Betrieben und Auszubildenden führen manchmal zu Missverständnissen. „Unsere Aufgabe ist es, zwischen beiden Seiten zu vermitteln: Wir klären Erwartungen, geben sprachliche Unterstützung und helfen, Missverständnisse auszuräumen“, so Ferati.

Das Beispiel eines jungen Teilnehmers aus Guinea zeigt, wie erfolgreich diese Unterstützung wirken kann. Mit geringen Deutschkenntnissen startete er in BOplus, fand anschließend einen Ausbildungsplatz als Elektroniker und wird aktuell im Rahmen von ABplus weiter begleitet. „Die Ausbildung hat ihm nicht nur sprachlich weitergeholfen, sondern auch ganz konkret seine Bleibeperspektive verbessert. Heute steht er kurz vor der Zwischenprüfung“, erzählt Ferati.

Für den Mitarbeitenden ist klar: Wirtschaft integriert wirkt – für Menschen, Betriebe und die Gesellschaft. „Mich macht stolz, dass ich Menschen auf einem Weg begleite, der ihr ganzes Leben verändern kann. Wenn ich sehe, wie jemand mit geringen Sprachkenntnissen ins Projekt kommt und Monate später voller Selbstvertrauen in der Ausbildung steht, dann weiß ich: Diese Arbeit wirkt.“

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