Berufsorientierung mit allen Sinnen

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Wiesbaden | Im „Erfahrungsfeld der Sinne“ geht es ums Tun, Ausprobieren, Entdecken, neue Sichtweisen finden, sich und andere kennenlernen. Das waren an diesem Tag die Aufgaben für die 17 Teilnehmer der Berufsorientierungplus in Wiesbaden. An unzähligen Stationen ließ sich Verblüffendes erfahren. Fern ab vom Klassenraum war auch Raum für (neue) Ideen über die eigene Zukunft und Berufswünsche.

An der ersten Lernstation ging es darum, mittels Geigenbogen einen Ton aus einer Metallplatte zu erzeugen. Der Sand auf der Metallplatte nimmt unterschiedliche Muster ein, je nach Ton. Hier zählt nicht Kraft oder Geschwindigkeit, sondern Fingerspitzengefühl. Je mehr Feingefühl, desto klarer wird der Ton und desto klarer das Muster. Das kennen wir vom Sprachen-Lernen: Mit Empathie und dem richtigen Ton wird die Kommunikation klarer, eindeutiger und einfacher.

An einer anderen Station wurde mit Licht und Schatten experimentiert. Mit einer Leinwand und vier verschiedenfarbigen Lampen wurde verdeutlicht, dass Schatten nicht immer nur Grautöne hat, sondern sehr viele Farben haben kann. Die BO-Teilnehmer wurden vom Teamer dazu angeregt, über ihre eigenen „Schattenseiten“ nachzudenken. Vielleicht lohnt es sich, sie einmal genauer zu betrachten. Vielleicht stellen wir dann fest, dass diese und die von anderen ebenfalls sehr bunt sind.

An einer weiteren Station lernten die Teilnehmer am Beispiel des Pendels Mathematik und Physik zum Anfassen kennen. Dabei geht es um Energie und Energieübertragung, um das Pendel in Bewegung zu halten. Übertragen auf die zwischenmenschliche Kommunikation stellte sich die Frage: Wie können wir uns im Gespräch auf unser Gegenüber „einpendeln“? Nutzen wir die Energie des anderen oder bremsen wir ihn aus?

Nach der beeindruckenden Führung konnten wir auf eigene Faust und bei herrlichem Wetter noch weiter den großen Park um das Schloss erkunden. Wir sind kreativ auf gefundene Rätsel eingegangen und hatten viel Spaß auf dem Barfußpfad. Wer wollte, konnte sich in der Dunkelbar oder im Dunkelgang einmal in einen blinden Menschen hineinversetzen und dabei eine Mischung aus Angst und Selbstvertrauen erleben.

Natürlich kamen an diesem Ausflugstag auch die Mittagspause mit Picknick im Park und eine Runde Frisbee und Indiaka nicht zu kurz. Teilnehmer und Pädagoginnen waren begeistert von einem inspirierenden Tag. Die noch recht neue Gruppe ist ein Stück zusammengewachsen und wir können uns nun mit neuen, ermutigenden Gedanken weiter auf die Berufsorientierung konzentrieren. 

 

 

 

 

 

 

 

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