Weihnachten integriert

Auch in einer Metallwerkstatt lässt sich feierliche Weihnachtsstimmung verbreiten: So geschehen ist es in der Limburger BOplus. Teilnehmende lernen im Rahmen der Berufsfelderkundung Metall unter Anleitung ihres Ausbilders, besondere Adventssterne herzustellen. Anlass genug, um einmal die Perspektiven unserer Teilnehmenden auf das schönste Fest des Jahres zu beleuchten. Wir haben sie gefragt, was Weihnachten für Sie ganz persönlich bedeutet und wie Sie das Fest in Deutschland erleben.

In der 4-monatigen Berufsorientierungsphase lernen die Teilnehmenden in den eigenen Werkstätten des Regionalbüros Limburg verschiedene Berufsfelder mit hohem Praxisanteil kennen. Die Schwerpunkte liegen in den Bereichen Farbe/Raumgestaltung, Bau, Hotel- und Gastgewerbe und Metall. Passend zur fünften Jahreszeit gestaltet das Wirtschaft integriert-Team in Limburg eine besondere Aktion für die Teilnehmenden und verbindet die Berufsfelderkundung im Bereich Metall mit der Herstellung verschiedener Weihnachtsdekorationen.

In einer mehrwöchigen Projektarbeit stehen zunächst das Thema Weihnachten und dessen gesellschaftliche Bedeutung im Fokus des Unterrichts. Insbesondere der Austausch über die Bedeutung des Festes und der Vielfalt der verschiedenen Bräuche stößt dabei auf Begeisterung.

 Bild Gruppe

In der Metallwerkstatt in Weilburg starten die Teilnehmenden schließlich in den Herstellungsprozess. Mit viel Begeisterung und Kreativität gestalten die Teilnehmenden ihre Weihnachtssterne nach den eigenen Vorstellungen. Aus Metall und Draht werden dabei Sterne und andere weihnachtliche Figuren geformt, gelötet, gefeilt und mit Lichterketten dekoriert. Das Ergebnis waren einzigartige, handgefertigte Stücke, von denen einige sogar den Weihnachtsbaum des Standortes Limburg schmücken werden.

Weihnachten bedeutet für mich…

Erfahren Sie, was unsere Limburger BOplus-Teilnehmenden persönlich mit dem Weihnachtsfest verbinden.

Ikran, BOplus-Teilnehmerin

„In Somalia habe ich noch nie etwas über Weihnachten gehört. Ich habe mich aber über Weihnachten und die Bedeutung des Festes informiert. In meiner Religion ist Jesus ja ein Prophet. Das neue Jahr haben wir in meiner Heimat Somalia mit Freunden gefeiert und über das alte Jahr gesprochen und darüber, was im neuen Jahr alles passieren wird. In Deutschland habe ich dann in der Schule Weihnachten erfahren. Ich fand die Feier in der Schule schön, wir haben gesungen, gegessen und Geschenke wurden geteilt.“

Abdelouahid, BOplus-Teilnehmer

„Ich bin Moslem, meine Familie feiert nicht Weihnachten. Ich kenne Navidad aus Madrid, in der Stadt sind viele Lichter und die Leute feiern, es ist sehr schön und ich mag das.“

Abdullahi, BOplus-Teilnehmer

„Wir haben in Somalia kein Weihnachten. Zum Neujahr sind wir mit Freunden und sprechen über alles was wir gemacht haben und machen wollen und wir machen viel Spaß zusammen. In der Schule haben wir Weihnachten gemacht und ich mag es in der Stadt, wenn alles so schön ist mit ‚Geschmücke‘.“

Luigi, BOplus-Teilnehmer

„Wir feiern Bon Natale, so heißt das auf Italienisch. Ich mag Weihnachten, da sind wir mit der ganzen Familie bei meiner Oma in Italien und sprechen und essen und spielen. Wir spielen mit Geld, 20 oder 50 Cent. Mit einem Würfel wird gespielt. Wer eine sechs würfelt, bekommt ein Geldstück. Das Geld sammeln wir über das ganze Jahr. Wir feiern vier Tage zusammen, das ist toll. Aber wegen Corona können wir auch dieses Jahr nicht nach Italien gehen. Ich wünsche mir, dass wir wieder mit der ganzen Familie sein können. Wir bekommen immer neue Kleidung und manchmal auch ein Spiel für die Playstation oder so. Aber wichtig ist nur die Familie.“

Hamzat, BOplus-Teilnehmer

„In meiner Heimat Tschetschenien gibt es kein Weihnachten, alle sind muslimisch. Weihnachten war nie Thema in der Familie. Wir feiern das neue Jahr. Ich finde es schön, wenn die Stadt geschmückt ist, und die Leute in der Stadt sind dann immer viel fröhlicher als sonst. Erst seitdem ich in Deutschland bin weiß ich, dass es Weihnachten gibt.“

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