Naima, Zahnmedizinische Fachangestellte

Naima A. stammt aus Somalia, wo sie die Schule bis zur 5. Klasse besuchte. 2017 führte sie ihr Weg dann nach Deutschland. Damals war sie noch minderjährig und hat in einem Kinderheim gelebt, wo sie mit Unterstützung einer Deutschlehrerin begann, die für sie neue Sprache zu erlernen. Anfangs stellten sie Sprachbarrieren und kulturelle Hürden vor Herausforderung. Doch Naima A. überwand diese mit Entschlossenheit und Durchhaltevermögen, um ihre eigene Erfolgsgeschichte zu schreiben.

Die Anfangszeit an der Berufsschule forderte Naima A. heraus: „An der Berufsschule war es am Anfang für mich schwierig, weil mein Deutsch noch nicht so gut war und ich erst seit drei Jahren in Deutschland war. Ich musste mehr lernen als andere Schüler, da ich zu den fachlichen Inhalten gleichzeitig Deutsch und Latein dazu lernen musste aber irgendwann hat es dann geklappt.“

2022 fand Naima A. durch Wirtschaft integriert Unterstützung auf ihrem Weg durch die Ausbildung als zahnmedizinische Fachangestellte. Obwohl sie erst im zweiten Lehrjahr in die ABplus einstieg, konnte sie die anderthalb Jahre ihrer Teilnahme intensiv nutzen und ihre sprachlichen wie auch fachlichen Kenntnisse verbessern. Sie erinnert sich: „Der Fachunterricht hat mir sehr gut gefallen und war für mich eine große Unterstützung. Ich habe viel über die Gesundheit und besonders über Zähne gelernt.  Dadurch konnte ich mein Wissen erweitern. Durch die Teilnahme an Wirtschaft integriert, hatte ich außerdem die Möglichkeit, das aufzuarbeiten, was ich in der Berufsschule nicht verstanden habe. Dadurch habe ich bessere Noten geschrieben und meinen Abschluss zur ZMFA mit einer 2,2 bestanden.“ Wir gratulieren zu dieser bemerkenswerten Leistung!

Naimas Tagesablauf in der Zahnarztpraxis umfasste bereits in der Ausbildung vielfältige Aufgaben – von der Vorbereitung von Instrumenten, über die Assistenz bei Behandlungen bis hin zum Anfertigen von Röntgenaufnahmen. Besonders an ihrem Beruf sei, dass man jeden Tag mit vielen unterschiedlichen Menschen zu tun habe und man immer freundlich bleiben müsse – auch, wenn es einem an manchen Tagen schwerfalle, erzählt Naima A.

Als Kopftuchträgerin musste sie anfangs leider auch negative Erfahrungen bei der Suche nach einem Ausbildungsbetrieb machen. Heute sagt sie glücklich: „Es sind nicht alle Menschen gleich und ich habe eine Praxis gefunden, die mein Kopftuch akzeptiert. Ich bin sehr dankbar dafür.“

Zukünftig möchte Naima A. gerne weiterhin in ihrem Ausbildungsbetrieb „Zahnarztpraxis Markus Trost“ arbeiten und zusätzlich einige Fortbildungen absolvieren, um später noch bessere Gehaltsperspektiven zu haben. „Mein Ziel ist es, mein Leben unabhängig zu leben und in der Zukunft nicht für jemanden zu arbeiten, sondern für mich selbst“, so Naima A.

Naimas Geschichte ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie individuelle Unterstützung und persönlicher Einsatz zu beruflichem Erfolg führen können. Das gesamte Team von Wirtschaft integriert wünscht Naima A. für ihre Zukunft alles Gute!

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