Samir, Auszubildender zum Koch

Als der heute 18-jährige Samir mit seinen Eltern und seiner Schwester nach Deutschland kam, wusste er schnell, wohin er beruflich möchte: in das Berufsfeld Küche. Nach der InteA-Klasse nutzte er konsequent die nächsten Schritte – zuerst BOplus, danach eine fünfmonatige EQplus im Stadtkrankenhaus Korbach. Dort fiel er durch Zuverlässigkeit, Lernbereitschaft und Teamgeist auf und erhielt die Chance, eine Ausbildung zum Koch zu beginnen.

Im Krankenhaus startete Samir motiviert, lernte Abläufe, Hygienestandards und Rezepte kennen. Dabei wuchs er immer mehr in seine Rolle hinein. „Ich wollte einen Beruf, bei dem man mit den Händen arbeitet und am Ende sieht, was man geschafft hat“, berichtet Samir. Die Kolleginnen und Kollegen nahmen ihn offen auf und sein Ausbilder strukturierte seine Einarbeitung. Schnell übernahm Samir mehr Verantwortung und entwickelte Routine.

„Am Anfang war vieles neu. Ich habe gefragt, zugehört und ausprobiert. Das hat mich jeden Tag sicherer gemacht.“, so beschreibt Samir die ersten Monate seiner Ausbildung. Heute ist er im zweiten Lehrjahr, bereitet sich auf die Zwischenprüfung vor und wird in der Berufsschule als motivierter und offener junger Mensch geschätzt. Parallel dazu erhält er bei Wirtschaft integriert die nötige sprachliche und fachliche Unterstützung, die sich direkt im Ausbildungsalltag auswirkt.

Wenn es mal hakt, sucht Samir aktiv das Gespräch. Missverständnisse und schwierige Situationen klärt er in ruhiger Runde, sodass die Zusammenarbeit konstruktiv weiterläuft. „Wirtschaft integriert hilft mir, die Fachsprache zu verstehen und mich im Team klar auszudrücken. Das macht einen Unterschied“, so Samir. Aus anfänglicher Unsicherheit entstand nach und nach Souveränität. Wenn neue Praktikant/-innen in die Küche kommen, begleitet er ihre Einarbeitung, erklärt Abläufe und achtet auf Qualität.

Eine Kollegin prägte ihm den Satz ein: „Ohne Fehler lernt man nicht“. Samir machte daraus sein persönliches Motto: „In stressigen Momenten erst denken, dann reagieren.“ Er verbessert sein Deutsch immer auch direkt im Arbeitsalltag – im Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen und durch konsequentes Üben. Auch der Chef, der mittlerweile zwar in Rente ist, aber ihm zu Beginn eine hilfreiche Unterstützung war, ist ihm bis heute ein wichtiges Vorbild.

Außerdem engagiert sich Samir über seine Ausbildung hinaus: Bei einem Infotag berichtete er neuen Teilnehmenden der BOplus von seinem Werdegang und ermutigte alle Anwesenden, ihre Chancen zu nutzen. „Ich weiß, wie sich der Anfang anfühlt. Deshalb zeige ich gern, dass Schritt für Schritt vieles möglich ist.“, betont Samir. Sein Fazit lautet: dranbleiben, Verantwortung übernehmen und Unterstützung annehmen – so erreicht man seine persönlichen Ziele.

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