Wsam, Verkäufer für Textilien und Bekleidung
Schon in jungen Jahren sammelte Wsam A. wertvolle Erfahrungen im elterlichen Bekleidungs- und Schuhgeschäft im Irak. Dort entdeckte er seine Leidenschaft für die Arbeit im kaufmännischen Bereich. Diese Begeisterung begleitete ihn auch in Syrien und im Libanon, wo er insgesamt fünf Jahre lang als Schuhverkäufer tätig war. In Deutschland geht er seinen Weg weiter - und erzählt unter anderem, wie er seinen Ausbildungsabschluss als Sprungbrett nutzen konnte.
Wsam A. kam ein knappes halbes Jahr vor seiner Abschlussprüfung als Verkäufer für Textilien und Bekleidung ins Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V. nach Bensheim, um sich in Wirtschaft integriert im Projektbaustein ABPlus anzumelden. Hier nahm er regelmäßig am Stütz- und Förderunterricht teil. Seine Ausbildungsfirma machte es möglich, dass Wsam A. mehrfach pro Woche an einer intensiven Prüfungsvorbereitung teilnehmen konnte – eine wertvolle Unterstützung auf seinem Weg zum Erfolg!
Die Hürden, die auf dem Weg zur Ausbildung überwunden werden mussten, waren dennoch vielfältig. „Zu Beginn der Ausbildung waren das technische Equipment am Kassenarbeitsplatz und die Beachtung der technischen Sicherheitseinrichtungen im Geschäft eine kleine Hürde.“ Neben sprachlichen Herausforderungen musste Wsam A. wichtige Nachweise und Unterlagen pünktlich bei den Behörden einreichen oder beantragen – eine Aufgabe, die viel Organisation erforderte. Gleichzeitig war die Suche nach einer bezahlbaren Wohnung alles andere als einfach. Hinzu kam die ständige Sorge um die Familie in der Heimat, die seinen Alltag zusätzlich belastete: „Ich versuchte, mich aus der Ferne so gut wie möglich zu kümmern.“
Motivation in schwierigen Momentan kam vor allem durch die Unterstützung aus verschiedenen Bereichen, Sowohl die Berufsschule als auch der Ausbildungsbetrieb spielten eine entscheidende Rolle, genauso wie die Angebote im Bildungswerk: „Der Stütz- und Förderunterricht spornte mich noch mehr an, die Abschlussprüfung nicht nur erfolgreich, sondern auch gut abzuschließen.“
Im Juni 2022 erfüllte er sich seinen Traum: Er schloss seine Ausbildung zum Verkäufer für Textilien und Bekleidung erfolgreich an der IHK Darmstadt ab. Direkt im Anschluss übernahm er eine unbefristete Vollzeitstelle als stellvertretender Filialleiter bei seiner Ausbildungsfirma Takko Fashion in Bensheim. Doch damit nicht genug: Im Jahr 2023 meisterte er im Schulhotel von Takko Fashion in Hannover, unter der Leitung der IHK Hannover, die Ausbildereignungsprüfung. Seitdem gibt er sein Wissen als Ausbilder weiter und betreut aktuell eine Auszubildende, die im August 2023 ihre Ausbildung zur Verkäuferin für Textilien und Bekleidung begonnen hat.
Der Arbeitsalltag in der Filiale ist abwechslungsreich und anspruchsvoll: „Zu meinen Aufgaben in der Filiale gehören Kassentätigkeiten, Beratung und Betreuung von Neu- und Bestandskunden sowie die Angebots- und Kundenpräsentation. Als stellvertretender Filialleiter bin ich auch für das Übertragen von Arbeitsaufgaben an meine 13 untergestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich.“
Eine Berufsausbildung empfiehlt er nachdrücklich: „Eine Berufsausbildung ist eine gute Grundlage für berufliches Weiterkommen, um somit auch bessere Verdienstmöglichkeiten zu erhalten. In meinem Fall hat es mich bis zum stellvertretenden Filialleiter befördert.“ Eine Ausbildung öffnet außerdem Türen zu spannenden Weiterbildungen, wertvollen Zusatzqualifikationen und sogar zu einem Studium – ein Sprungbrett für die berufliche Zukunft!