Praxisberichte aus dem Landesprojekt

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Herr Abdul Momin Tahir

EQplus-Teilnehmender & Praktikant bei der Schoder GmbH im Bereich Zerspanungsmechanik

 

Würden Sie sich einmal kurz vorstellen?

Ich heiße Abdul Momin Tahir, komme aus Pakistan und bin 27 Jahre alt. Nach Deutschland bin ich am 11. Mai 2015 gekommen – das ist jetzt schon sechs Jahre her.

 

Seit wann nehmen Sie an Wirtschaft integriert teil und wie sind Sie dazu gekommen?

Von 2017 bis 2018 habe ich in Deutschland die Realschule besucht. Da ich in Deutsch und Politik Schwierigkeiten hatte, konnte ich die Realschule nicht abschließen und habe mich dazu entschieden, eine Ausbildung zu machen. Mit der BOplus habe ich im August 2020 in Frankfurt angefangen. Dort habe ich verschiedene Praktika gemacht, z.B. als Elektriker, Anlagenmechaniker, Friseur, Zweiradmechaniker, Bürokaufmann und auch als Metallbauer. Das hat mir besonders gut gefallen, weil ich es mag mit Maschinen zu arbeiten. Das Fräsen, Bohren und Drehen macht mir Spaß. Deswegen habe ich mich dann auch dazu entschieden, mich beruflich in die Richtung Metallbau – Zerspanungsmechaniker zu orientieren. An der EQplus nehme ich teil, weil ich dadurch gut auf die Ausbildung vorbereitet werde.

 

Wie sieht ein typischer Tagesablauf bei Ihnen aus?

In der Firma bekomme ich jeden Tag verschiedene Aufträge, bspw. die Herstellung von Maschinenteilen aus Aluminium. Dann muss ich die Maschine entsprechend einrichten, sodass diese das gewünschte Maschinenteil fräst. Danach lese ich die Zeichnungen und kontrolliere das Produkt millimetergenau. Auch der Fertigungsleiter kontrolliert nochmals die Genauigkeit der Werkstücke.

 

Natürlich haben Sie schon sehr gut Deutsch gelernt. Gibt es im Betrieb aber auch Situationen bei denen Sie auf sprachliche Schwierigkeiten stoßen? Wie gehen Sie damit um?

Ja, solche Situationen gibt es. Die Maschinen werden z.B. über einen Computer bedient, und manchmal sind die Wörter ein bisschen schwerer zu verstehen. Aber das kommt – mit der Zeit lerne ich alles. Und wenn ich mal nicht weiter weiß, frage ich einfach meinen Kollegen. Er kommt selbst aus Italien, aber ist hier aufgewachsen und arbeitet seit zehn Jahren bei der Schoder GmbH. Er hilft mir immer.

 

Wie werden Sie vom BWHW unterstützt? Welche Begleitangebote nutzen Sie?

Wöchentlich besuche ich den Deutsch- und Mathematikunterricht sowie Fachunterricht beim BWHW. Im Deutschunterricht lerne ich die deutsche Grammatik und Texte zu lesen. Das ist für mich sehr hilfreich, denn so kann ich schneller lernen. In Mathematik haben wir nochmal bei den Grundlagen begonnen, üben aber auch Textaufgaben. Im Fachunterricht behandeln wir als Vorbereitung auf die Ausbildungsanforderungen die Themenfelder „Metall“ und „Werkzeugkunde“. Außerdem gibt es Zusatzangebote wie EDV-Trainings, wo wir den Umgang mit dem Computer lernen, etwa wie man E-Mails schreibt. Wegen Corona fand unser Unterricht in den letzten Monaten teils auch online statt. Das funktionierte gut für mich. Zusätzlich habe ich einen festen Ansprechpartner im BWHW, Herrn Daleiden. Bei Fragen oder Problemen kann ich mich immer an ihn wenden.

 

Können Sie ein Beispiel nennen, welche Unterstützung für Sie besonders wichtig war?

Vor der Teilnahme konnte ich meine Bewerbung und meinen Lebenslauf nicht selbst schreiben. Als ich nach Deutschland gekommen bin, habe ich viele Bewerbungen verschickt und wusste nicht wirklich wie man das macht. Ich habe nur die Bewerbung versendet, ohne Lebenslauf oder Foto. Der Anfang war schwer, aber bei Wirtschaft integriert habe ich bei dem Bewerbungen schreiben Unterstützung bekommen. Vom BWHW werde ich gut unterstützt.

 

Wie soll es für Sie nach der EQplus weitergehen? Was sind Ihre Ziele?

Nach der EQplus möchte ich meine Ausbildung als Zerspanungsmechaniker machen und kann mir auch gut vorstellen, die Unterstützung der ABplus hier zu nutzen.